BKA scheitert am eigenen Staatstrojaner

Andreas Frischholz
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Den Experten des Bundeskriminalamts (BKA) ist es bislang nicht gelungen, hauseigene Software für die Überwachung verschlüsselter Internetdienste und Internettelefonie wie Skype zu entwickeln, meldet der Spiegel.

Die als Staatstrojaner bekannte Software sorgte im vergangenen Herbst für Wirbel, nachdem der Chaos Computer Club (CCC) eine ihm zugespielte Version analysiert hat und erhebliche Mängel festgestellt hat – Mängel sowohl aus technischer als auch rechtlicher Perspektive. Die zur sogenannten Quellen-Telekommunikationsüberwachung (Quellen-TKÜ) geplanten Trojaner beinhalteten Funktionen, die über das Mitschneiden von Internettelefonie hinausgingen.

Verantwortlich gemacht für die Probleme wurden die privaten Hersteller der bis zum Herbst eingesetzten Überwachungssoftware. Deswegen erhielt das BKA den Auftrag, die Software ohne illegale Funktionen unter eigener Regie zu entwickeln. Und damit ist man bei der Behörde offenbar überfordert, wie das BKA vor Vertretern aus Bund und Ländern nun einräumen musste. Es bleibt also offen, wie es in Deutschland weitergeht mit dem Einsatz von staatlicher Überwachungssoftware.